Australien – Bali (2001)

Autor: Christian Reinicke

Eine nicht vorausgesehene Reise
Eigentlich wollten wir so eine Tour nie unternehmen. Schweiß – Moskitos – Tropenhitze waren nicht nach unserem Geschmack. Doch das Angebot einer verlockenden Leserreise in der Tageszeitung SNN machte uns neugierig und wir buchten.
Die Fülle von Eindrücken gestattet an dieser Stelle nur einen stichwortartigen Bericht.
Reisedauer: 3 Wochen mit „Kiwi – Tours“
Stationen: Singapur – Cairns – Ayers Rock (Uluru) – Sydney – Danpasar Bali – Singapur – Frankfurt – Dresden.
Gewaltige Flugstrecken.
Singapur, eine jugendliche, moderne, saubere asiatische Metropole – mit Überfluß an wunderbaren Orchideen. Eine Night-Safari wird zum größten Erlebnis. Abendlicher Urwaldbesuch – Erleben der vielen nachtaktiven tropischen Tiere wie Flughunde, Elefanten, Gazellen, unbekannte Vögel mit ihren noch nie gehörten Rufen und das Zirpen von Tausenden Zikaden. Der Schweiß tritt aus allen Poren bei Temperaturen von +35°C und 85% Luftfeuchtigkeit. Wir sind fast am Äquator. Klimatisierte Busse und Hotels ermöglichen jedoch einen angenehmen Aufenthalt… Weiterflug über Darwin nach Cairns. Australien ist erreicht! Der erste Eindruck: Architektur vergleichbar mit Südengland. Auch die Sprache und die Menschen sind nicht anders. Das fremde asiatische Sprachgewirr ist verschwunden. Dafür empfängt uns aber eine üppige tropische Pflanzenwelt. Grün in den verschiedensten Varianten, und strahlend blauer Himmel. Wir befinden uns 16° südlicher Breite. Die Luft ist trockener und angenehm.
2 Stunden See-Fahrt zu unserem ersehnten Ziel: Great-Barrier-Reef. Schnorcheln – Korallen, Seesterne, Fische zum anfassen. Unvorstellbare Formen und Farbenpracht. Grelle Gegensätze. Wir sind überwältigt!
Ein weiteres Ziel: WOOROONOORAN-Rainforrest-Safari. Fahrt auf staubiger Schotterstraße in ein feuchtes Mangrovengebiet. Beobachtung wilder Krokodile. Reiher sind in der Nähe, auch viele andere unbekannte Vögel. Anschließend ein Abstecher in eine Krokodilfarm! Die Aufzucht aus Eiern ist interessant. Bei einer bestimmten Bruttemperatur um 28°C oder 31°C entstehen nur Junge gleichen Geschlechts. So können gezielt männliche oder weibliche Tiere gezüchtet werden.

Zusammentreffen mit Aborigines des Stammes der Tjapukai. Uns interessiert sehr das Bumerangwerfen, der Umgang mit einem Didgeridoo und die Geschichte aus der „Traumzeit“.
8 km Fahrt mit einem Doppelsessellift über mächtige Urwaldriesen, Ratan-Palmen, Baumfarne u. v. a. mehr. Unter uns ein wogendes grünes Blättermeer – sehr beeindruckend für uns europäische Landratten. Weiterflug ins Rote Zentrum Australiens – 2000 km. Salzwüsten, Salzseen und trockene Flußläufe charakteri­sieren das Land. Grün ist zu grau geworden. „Ayers Rock“ (3 km lang, 2 km breit und 500 m hoch) und die Olgas sind unser Ziel. Diese roten Sandstein­formationen sind Heiligtümer der Aborigines. Sie ragen unvermittelt aus der roten wüstenartigen Steppe. Die farbigen Eindrücke während des Sonnenauf- und -unterganges sind spektakulär. Gold, Violett, Rot, Orange, Blau wechseln sich innerhalb weniger Minuten ab. Ein erstaunliches Feuerwerk. Hier erfahren wir viel über die Kultur der Aborigines, über die Traumzeit und die Regenbogen­schlange.
Sidney, unser letztes australisches Ziel, bekannt durch Olympia 2000, empfängt uns als Weltmetropole 1. Ranges. Neben dem beeindruckenden Meeresaquarium ist eine „Bergtour“ auf die 134 m hohe Harbour – Bridge eine Attraktion. Ausgerüstet mit Karabiner, Helm und Gurt ist diese Klettersteigtour für 120,-$ in 4 Stunden „abzuhaken“.
Wir verlassen Australien und fliegen unserem letzten Reiseziel entgegen. Die Trauminsel Bali, 7° südlicher Breite, also Äquatornähe, empfängt uns. Wieder tropische Hitze und höchste Luftfeuchtigkeit, aber zum Glück gibt es Klimaanlagen.

Hier treffen wir wieder auf eine andere Welt. Hinduismus – Pagoden – Götter – Geister und Dämonen. Sauber Menschen – bunt gekleidet. Neue Formen – Düfte – Speisen, neue Sprachen – schlanke Frauen – Lasten auf dem Kopfe tragend.
Wind und Wellen und Vulkane – Reisterasse – Kokospalmen – Fledermäuse – wilde Affen.
Hohe Berge – tiefe Schluchten.
Blüten rot orange blau und gelb.
Riesige Blätter an den Bäumen – Stauden saftig, frisch und grün.
Höchste Kunstfertigkeit der Menschen.
Holz und Steinbildhauerei – farbenfrohe Batik.

Ein Überfluß berauschender Eindrücke, mein Skizzenbuch hat keine leeren Seiten mehr.

Ein Glück, daß wir uns für diese Reise entschlossen.
Wer hat diese Insel wohl entdeckt?