Und immer grüßt der Piz Palü – Skitouren am Berninapass (2009)

Autor: Jens Richter

In diesem Jahr fand das traditionelle Skitourengehen der ASD Ende März nahe der Schweizerisch-Italienischen Grenze am Berninapass statt. Die Hutmänner waren unsere erfahrenen Dietrich Zahn und Steffen Milde im Doppelpack. Die Touren waren etwas anspruchsvoller geplant und als Sahnehäubchen die Besteigung des Piz Palü avisiert. Das machte mir im Vorfeld etwas Sorgen, da ich schon lange nicht mehr und bisher auch selten mit Pickel und Steigeisen unterwegs war. Die letzten 160 Hm am Piz Palü verlaufen aber auf einem sehr ausgesetzten Grat. Dietrich gelang es, meine Bedenken zu zerstreuen und ich fuhr mit. Drei Autobesatzungen starteten von Dresden bzw. München Richtung Bernina.
Am Freitagmittag erwartete uns (Fam. Blüthner, Fam. Hönicke , Katrin Holfeld, Ulli Schröter, Joachim Bialas und Martin Heinrich und mich) am Hospiz Bernina ein kalter Wind, Sonne und viel Schnee.
Natürlich waren wir alle heiß und es ging noch an diesem Tag 750 Hm hinauf auf den Sassal Mason-Sattel (2988m). Bei zum Teil verharschten und harten Schnee ging es zügig ans Werk. Mir war das Tempo doch etwas zu hoch und mir fehlte es sicher auch an Akklimatisation. So musste ich zum Ende hin abreißen lassen. Noch kurz vor dem Gipfel kamen mir dann bereits alle anderen entgegen gewedelt. Sie hatten es bei der bitteren Kälte auf dem Gipfel nicht so lange ausgehalten. Nun beeilte ich mich beim Abfellen und Verstauen der Utensilien und abwärts ging es. Die Stärkung in dem gemütlichen Hospiz tat uns sehr gut und es wurden bereits mehrere Varianten für den nächsten Tag diskutiert.
Am Sonnabend gingen wir alle gemeinsam den Piz Minor (3049m) an. Das Wetter blieb uns treu und so ging es bei strahlendem Sonnenschein über 1050Hm auf den 3049m hohen Piz Minor. Unter Berücksichtigung der Erfahrungen vom Freitag versuchte ich, diesmal mehr mein eigenes Tempo zu gehen. Geschafft aber glücklich konnte ich nun auch den Gipfel mit den Blicken auf die Legalp, den Piz Palü und die Diavolezza genießen. Mit einer wunderschönen, leider wie immer viel zu kurzen Abfahrt und einem Cappuccino im Hospiz ließen wir diesen schönen Tag ausklingen. Tja, und am Sonntag sollte der 3905m hohe Piz Palü bezwungen werden. Dietrich riet mir infolge des kalten windigen Wetters nun doch von dieser Besteigung ab und ich tobte mich in den beiden Skigebieten Diavolezza und Legalp aus, mit Gedanken und Blicken oft am Piz Palü bei den anderen. Wie wird es ihnen dort wohl ergehen? Als einen Höhepunkt befuhr ich die ca. 10km lange Gletscherabfahrt bis zur Bahnstation Morteratsch . Es war die blanke Sightseeing-Tour.
Der Grat wurde wegen zu starkem Wind von unserer Gruppe dann doch nicht begangen, die schöne Gletscherroute von den anderen aber auch befahren. Für diesen Abend gab es natürlich reichlich zu erzählen.
Am Montag hielten wir auf der Heimfahrt noch einmal zu einer gemeinsamen Abschlusstour am Julierpass an. Es waren wiederum 1050 Hm auf den 3085m hohen Wintergipfel des Piz Lagrev zu überwinden. Diesmal ging Steffen bewusst mit mir zusammen mein Tempo mit. So kam ich dann unwesentlich später, glücklich und nicht mehr so ausgepowert auch auf diesem schönen Gipfel an. Eine Traumabfahrt rundete unser geniales Tourenwochenende ab. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an unsere „Hutmänner“ Dietrich und Steffen und auf ein Neues!