ASD-Skitourenwochenende im Rätikon (2013)

Autor: Steffen Milde


ASD-Skitourenwochenende 8.-10.März 2013 auf der Lindauer Hütte im Rätikon
Nachdem wir 2012 für das ASD-Skitourenwochenendes mit der Heidelberger Hütte in der Silvretta ein bekanntes und bewährtes Ziele gewählt hatten, sollte 2013 etwas Neues werden.
Die Wahl fiel auf das Rätikon, eine der westlichsten Gebirgsgruppen der Ostalpen, vom Prättigau (Schweiz/Graubünden) im Süden oder dem Montafon (Österreich/Vorarlberg) im Norden gut erreichbar.
Am Ende des wunderschönen Gauertals, das sich als Seitental des Montafon oberhalb von Latschau bei Tschagguns, in das Rätikon hineinzieht, steht die Lindauer Hütte, 1744m, Ausgangspunkt für eine Reihe lohnender Skitouren.
Oberhalb der Hütte: die monolithisch aufragenden Felsgebilde der Drusentürme und der Sulzfluh, auf den ersten Blick nicht als Skitouren-Ziele zu erkennen, aber durch steile Tobel zwischen den Türmen machbar und die Parade-Skitouren des Gebiets.
Unser erstes Ziel war am Freitag das Drusentor, 2342 m, zwischen Sulzfluh und den Drusentürmen gelegen. Die Tage zuvor waren warm gewesen, Firn hatte sich noch nicht so richtig bilden können, die Abfahrt dadurch eher Arbeit als Genuss.
Um den unterschiedlichen Interessen und Können unserer Gruppe von 12 Leuten entgegenzukommen, hatten wir uns für den Samstag zwei Varianten zurechtgelegt: den Öfakopf, 2374 m für die Genießer und den Großen Drusenturm, 2830 m für die Ambitionierten.
Die Nacht bescherte uns erst einmal Schneefall, der beim geplanten Aufbruch am Morgen noch anhielt. Wir sind losgegangen, haben eine frische Spur durch 10 cm Neuschnee gelegt, den Abzweig zum Drusenturm nicht genommen (halb verpasst/halb gezweifelt, ob’s mit dem Wetter was werden kann), und sind alle zusammen bis zum Öfapass, 2290 m, gekommen.
Dort dann Sonnenschein und doch noch die zwei Varianten: die einen gemütlich zum Kopf, die anderen erst abwärts, dann steil aufwärts zum Sporertobel in Richtung Drusenturm. Bis ganz hoch haben wir es nicht geschafft, aber die steilen Hänge zwischen den Felswänden waren im Aufstieg und in der Abfahrt in frischem Pulver eine feine Sache.
Zum Abschluss wagten wir uns dann am Sonntag alle zusammen an die Tour zur Sulzfluh, 2817 m. Sie gilt als eine der rassigsten Skitouren in den Ostalpen.
Die Schlüsselstelle lag an diesem Tag am Beginn bzw. am Ende der Tour: ein steiler kleinräumiger Hang mit einem noch steileren Auslauf zum Bergfuß. Den sind wir im Aufstieg zu Fuß, mit Ski am Rucksack gegangen, in der Abfahrt gruppendynamisch-teilweise gefahren.
Das spektakulärste Stück ist der Rachen – eine mit Steilstufen durchsetzte Rampe, die von Felsen umgeben ist. Den Aufstieg mit vielen Spitzkehren und vor allem die Abfahrt haben alle bestens gemeistert.
Zum 20-jähriges Jubiläum des ASD-Skitourenwochenendes wollen wir im nächsten Winter dorthin, wo es 1994 begann: auf die Neue Bamberger Hütte in den Kitzbühler Alpen. Wir freuen uns auf eine große Gruppe, es wird wieder Varianten geben, Dietrich ist schon am Organisieren.

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