Hans Hilpmann

[styled_image h=”250″ lightbox=”yes” image=”http://www.asd-dav.de/wordpress/wp-content/uploads/2012/05/hans_hilpmann-236×300.jpg” align=”left” caption=”Hans Hilpmann” alt=”Hans Hilpmann”]Ein guter Freund, gestorben am 28. Juli 2005 durch einen tragischen Unglücksfall im Kaukasus

Erinnerungen an viele gemeinsame Bergfahrten verbinden mich mit ihm. Ganz frisch ziehen die Bilder in meinen Gedanken vorbei: Ganek-Galerie und Gerlach, die Schneehöhle im winterlichen Fagaras, unser Rückzug von der Osarpance, Viertausender-Tag am Monte Rosa, mit Leitern am Thüringer Falkenstein, der Gipfel-Handschlag in der Morgensonne des Elbrus, Wetterflucht vom Matterhorn zu den Reibungsplatten des Tessin, unser Wettlauf mit der Dunkelheit beim Abstieg vom Gabelgrat. Dazwischen immer wieder die Wochenenden in der Sächsischen Schweiz beim Klettern an unseren Felsen. Traumwege wie Bloßstock–Westwand, Kreuzturm–Nordwand, Goldstein–Südwand, Falkenstein–Strubichweg und Krümelkante verdanke ich dem Vorsteiger Hans. Unvergessen die “Aktion Teufelsturm” während eines Kletterlagers der Studentenklettergruppe.

Erinnerungen auch an lange Gespräche im Biwak oder vorm Zelt, über Studium, Beruf und Politik, über Ideale und Anstand, und natürlich über Frauen, Partnerschaft, Familie. Unverzichtbar seine Beiträge in geselliger Runde, ob blödelnd “Auf der Autobahn”, als “Hase im Rausch” oder besinnlicher mit “Hohe Tannen”.

Doch andere Bilder drängen sich dazwischen: seine Urne sinkt ins Grab, meine Hand wirft Blütenblätter, ratlos und betroffen der große Kreis der Freunde, seinen Nächsten Marit, Anne, Gerd und Hans-Christian eng verbunden in ihrer Trauer.

In den Bergen haben wir wunderbare, glückliche Stunden erlebt, und manchmal hatten wir auch einfach Glück.
Für einen winzigen Moment hat Hans dieses Glück verlassen, und er hat alles verloren. Keine Rückkehr mehr zu seinen Lieben, keine Rückkehr in sein Refugium und Basislager in Lohmen, das uns alljährlich an seinem Geburtstag beim Angrillen versammelt sah, keine Rückkehr zum freudigen Klettern im Kreis der Bergfreunde, kein Aufbruch mehr zu neuen Zielen.

Mir bleibt die Frage, ob ich ihm Verständnis und Anerkennung entgegengebracht habe nach bestem Vermögen, ob ich ihm Helfer und Ratgeber war, wann immer er dessen bedurfte, ob ich unserer Freundschaft gerecht geworden bin.

Noch auf vielen Bergtouren wirst du bei uns sein, noch oft werden wir dich in den Gipfelgruß einbeziehen:

Bergheil, Hans!
Bernd Mulansky
[pull_quote]Das kostbarste Vermächtnis eines Menschen ist die Spur, die seine Freundschaft und Liebe in unseren Herzen zurückgelassen hat.[/pull_quote]